Ob ein Besuch des Stupas von Benalmádena für Buddhisten zum Pflichtprogramm gehört, wissen wir nicht. Aber auch wer keinen Bezug zum Buddhismus hat, sollte sich dieses außergewöhnliche Bauwerk einmal ganz aus der Nähe anschauen. Handelt es sich hierbei doch um den größten Stupa der westlichen Welt, der weithin sichtbar, hoch oben auf einem Plateau über der Stadt Benalmádena thront. Allein schon der Anblick des schneeweißen Stupas mit seiner goldenen Spitze, vor einem tiefblauen Himmel, ist ein Erlebnis.
Von El Faro aus gestaltet sich die Anfahrt zum Estupa de la Iluminación – zum Stupa der Erleuchtung – denkbar einfach: Nach ungefähr 12 Kilometern Fahrt auf der A7 in Richtung Málaga nimmt man die Ausfahrt 1008 und folgt auf den nächsten 1,5 Kilometern immer den Schildern in Richtung Benalmádena. Und schon taucht unübersehbar zur Rechten der weiße, in der Sonne leuchtende Stupa auf. Bereits jetzt kann man das Auto auf dem Parkstreifen an der Straße abstellen und das letzte Stück zu Fuß gehen – schöne Fotomotive sind garantiert. Der Weg führt nämlich vorbei am größten Schmetterlingspark Europas, dem Mariposario de Benalmádena, dessen Eingangsbereich im Stil eines farbenprächtigen thailändischen Tempels gestaltet ist – ein weiteres lohnendes Ausflugsziel in dieser Gegend! Wer jedoch mit dem Auto lieber direkt bis an den Stupa heranfahren möchte, passiert noch die beiden folgenden Verkehrskreisel und erreicht so einen kleinen Parkplatz in unmittelbarer Nähe.
Vor der Anreise empfiehlt sich ein Blick auf die aktuellen Öffnungszeiten, sonst steht man vielleicht unverhofft vor verschlossenen Türen. Und das wäre schade, denn der 2003 eingeweihte, 33 Meter hohe Stupa beherbergt in seinem Innern eine über 100 Quadratmeter große und sechs Meter hohe Meditationshalle. Dort kann man nicht nur die Ruhe dieses besonderen Ortes auf sich wirken lassen, sondern auch wunderschöne Wandmalereien bestaunen, die aus dem Leben Buddhas erzählen und von nepalesischen Künstlern in traditionellem Stil ausgearbeitet wurden.
Oberhalb der Halle liegen die für alle Zeiten versiegelten Schatzkammern – angefüllt mit unzähligen sakralen Gegenständen, darunter allein 6000 Buddha-Reliefs aus Ton und eine halbe Tonne Baumwollpapier, bedruckt mit buddhistischen Gebeten. Eine Ebene tiefer, im Erdgeschoss, gibt es einen kleinen Ausstellungsraum. Gegen geringes Eintrittsgeld wird hier in wechselnden Ausstellungen über den tibetanischen Buddhismus und über die Kulturen des Himalajas informiert. Ansonsten ist eine Besichtigung des Stupas aber kostenlos.
Im Außenbereich befindet sich schließlich noch ein kleiner Souvenirladen sowie das kleine Stupa-Café, das allerdings nur im Sommer geöffnet ist. Die Einnahmen aus den Verkäufen kommen dem Erhalt des Bauwerks zugute.
Zum Abschluss sollte man sich unbedingt noch etwas Zeit nehmen und ein bisschen auf der Aussichtsplattform herumspazieren – die Aussicht von da ist wirklich herrlich. Immerhin steht man hier fast 250 Meter über dem Meer und hat einen freien Blick auf Fuengirola und den Hafen. Mit scharfen Augen ist der Leuchtturm von El Faro zu erkennen und bei günstigem Wetter reicht die Sicht bis Gibraltar. Also vergessen Sie ihren Fotoapparat nicht!
Fotos: Dietrich Vogel (Titelbild und Bild 4) / Bernhard Schlanske (Bilder 1 bis 3) / Video: Bernhard Schlanske