Getreu dem Motto „Rund um El Faro“ schlagen wir jetzt mal einen ganz großen Bogen und richten unseren Blick nach Nordafrika – genauer gesagt nach Marokko. Denn immer dann, wenn das Wetter mitspielt und die Sichtbedingungen gut sind, zeichnet sich dort am Horizont die Silhouette des Rifgebirges ab. Diesen wunderbaren Anblick kann man von El Faro aus auch ohne Fernglas genießen – besonders in den Abendstunden, kurz nach Sonnenuntergang. Was man in solchen Momenten zu sehen bekommt, wollen wir nun anhand einiger schöner Aufnahmen erläutern, die uns unsere Feriengäste zur Verfügung gestellt haben.
Ein guter Orientierungspunkt in der Silhouette des Rifgebirges ist die scheinbar höchste Erhebung im Südsüdwesten – der 1912 Meter hohe Jbel Kelti (Titelbild und Bild 1, rechts). Zwar ist er bei Weitem nicht der höchste Berg des marokkanischen Rifs, mit einer Entfernung von 140 Kilometern liegt er aber relativ nahe bei El Faro und erscheint dadurch größer, als er tatsächlich ist. Seine einprägsame Form macht das Auffinden leicht.
Etwas südlich des Jbel Kelti weist die Bergkette eine deutliche Lücke auf (Bild 1 und Bild 2, rechts); dort befindet sich die Küstenstadt Oued Laou sowie auch die Mündung des gleichnamigen Flusses. Die Blickachse verläuft hier direkt entlang des Flusstals, dessen nähere Umgebung 800 Meter nicht überragt und daher vollständig unter dem Horizont verschwindet. Auch die Berge dahinter bleiben aufgrund der großen Distanz verborgen. Weiter südlich steigt das Gelände wieder an – bis zum Gipfel des 2122 Meter hohen Jbel Tissouka. An seiner Westflanke entspringt der bereits erwähnte Oued Laou, und am Fuß des Berges, im Hinterland, liegt die für ihre blauen Häuser bekannte Stadt Chefchaouen.
Je weiter man den Blick nach Süden wendet, desto größer wird die Distanz zur marokkanischen Küste. Gut sichtbar ist noch der Jbel Tizirane, 2106 Meter hoch und etwa 165 Kilometer von El Faro entfernt (Bild 3, ganz links). Ziemlich genau im Süden liegt der höchste Gipfel des Rifgebirges – der 2448 Meter hohe Jbel Tidiquin. Allerdings ist er mit 185 Kilometern bereits so weit entfernt, dass er – wenn überhaupt – wohl nur mit Mühe aufzufinden ist.
Ein gutes Stück westlich des Jbel Kelti lässt sich die Lage der Städte Tétouan, Martil und M’Diq anhand einer weiteren, scheinbaren Lücke in der Bergkette nur erahnen. Danach steigt das Rifgebirge wieder an (Bild 4). Den Abschluss bildet der markante, 830 Meter hohe Jbel Musa, ganz im Südwesten (Bild 5). Er liegt an der Straße von Gibraltar – dem bekannten Felsen von Gibraltar (Bild 6) direkt gegenüber. Bild 7 zeigt beide zusammen aus einem anderen Blickwinkel. Jbel Musa ist etwa 95 Kilometer von El Faro entfernt.
Manchmal, wenn Sicht und Fahrplan es erlauben, kann man sogar eines der riesigen Kreuzfahrtschiffe vor der Kulisse des Rifgebirges in Richtung Gibraltar vorbeiziehen sehen. Hier ist es die MSC Orchestra auf dem Weg von Málaga nach Casablanca. Der Jbel Kelti schaut gerade noch aus den Wolken (Bild 9).
Fotos: Gerd Bende (Titelbild und Bilder 1 bis 7) / Bernhard Schlanske (Bilder 8 und 9)