Wollen Sie mal elegant gekleidete, präparierte Flöhe sehen? Oder vielleicht das Abendmahl von Leonardo da Vinci auf einem Reiskorn, das Portrait von Abraham Lincoln auf einem Stecknadelkopf und die sieben Weltwunder auf einem Zahnstocher? Dann sind Sie im Miniaturenmuseum von Mijas genau richtig.
Den Grundstein zum Miniaturenmuseum legte Juan Elegido Millán – ein studierter Mediziner, Reisender und Abenteurer, der einst als Hypnotiseur und Magier unter dem Künstlernamen Professor Max mit seiner Show durch Afrika und Europa tourte. Als leidenschaftlicher Sammler kleiner Dinge brachte er von seinen Reisen um die halbe Welt allerlei Miniaturen mit. Im Jahr 1972 kam er schließlich nach Mijas. Ein großer Wohnwagen aus Holz und Blech diente ihm dort als Schauraum. Das Museum der Miniaturen war eröffnet.
Heute ist der Wohnwagen längst Vergangenheit; ein neues Gebäude wurde in Anlehnung daran gebaut. Und so erinnert nur noch das Erscheinungsbild und der Schriftzug Carromato de Max an den alten Wohnwagen von Professor Max. Das Museum aber existiert noch immer und erfreut sich als Attraktion von Mijas weiterhin großer Beliebtheit.
Im Miniaturenmuseum von Mijas kann man über 350 Exponate bestaunen. Gut geschützt hinter Plexiglas werden die Winzlinge durch gute Beleuchtung und fest installierte Lupen dem Auge des Betrachters zugänglich gemacht. Gänzlich aus dem Rahmen fällt dabei ein echter Schrumpfkopf aus Südamerika. Zwar ist er bei Weitem nicht so klein, als dass man dafür eine Lupe bräuchte. Aber eine Kuriosität ist er allemal. Es soll sich nämlich um den Kopf eines weißen Missionars handeln, der vor langer Zeit irgendwo in den Regenwäldern des Amazonas sein jähes Ende fand. Die Echtheit dieses Schrumpfkopfes konnte angeblich vom amerikanischen FBI anhand einer Haaranalyse bestätigt werden.
Die Miniaturensammlung von Professor Max gilt als die größte der Welt. Die in Mijas zu sehenden Exponate stellen lediglich einen Bruchteil der aus über 30.000 Miniaturen bestehenden ursprünglichen Sammlung dar. Nach Professor Max‘ Tod wurde die Sammlung von seiner Schwester im Laufe vieler Jahre auf über 60.000 Exemplare erweitert. Der weitaus größte Teil befindet sich in seiner Heimatstadt Brihuega in der Provinz Guadalajara, in einem zum Museum umfunktionierten Kloster.
Wer sich für ausgefallene Dinge begeistern kann, der sollte sich dieses kleine Museum in Mijas einmal anschauen. Das Museo de Miniaturas ist leicht zu finden. Es steht an der Avenida del Compás, nur etwa hundert Meter vom Tourismusbüro entfernt. Das Eintrittsgeld fließt übrigens einem karitativen Zweck zu. Das Miniaturenmuseum ist jeden Tag ab 10 Uhr geöffnet.
Fotos: Bernhard Schlanske